Wie realistische Zielsetzung und Motivation wirklich aussehen
Real-Talk: Ich rede immer wieder von “schlechten Motivatoren” damit meine ich Motivations-Strategien, also der eigentliche Motor hinter den eigenen Zielen. Bei diesem Motivatoren schleichen sich die größten Fehler auf deinem Weg zu einem gelassenen und friedvollen Umgang mit deinem Körper und dem Essen ein.
Denn viele Leute verwechseln einen guten Motivator mit psychologischem Druck. Sie suchen sich bewusst die Motivatoren aus, die Sie besonders toll unter Druck setzen, weil sie sich nach besonders großen Erfolgen sehnen. In der Diätkultur, wird uns eingetrichtert “no pain no gain” = von nichts kommt nichts. Nur großer Schmerz bringe auch große Erfolge.
Das stimmt aber so nicht: Ja, natürlich kommt ein größerer Erfolg erst, wenn du ein bisschen aus deiner Komfortzone heraus gehst und dich Stück für Stück traust etwas zu tun, was dir Angst macht. Wenn du immer das Gleiche tust, wird sich auch nichts ändern egal um welches Problem es geht, das sollte eigentlich klar sein, oder? Allerdings sind Schmerz und übermäßiger Druck bin hin zur Erschöpfung oder gar zum Burnout nicht okay. In unserer Gesellschaft, die toxische Produktivität als Tugend vermarktet, ist es deshalb ein radikaler Akt für deine Selbstfürsorge dich von toxischer Produktivität zu lösen.
Du hattest bereits einen Burnout? Willkommen im Club. Meiner war 2008. Wahrscheinlich fragst du dich genauso wie ich “Aber was ist jetzt nach dem Burnout? Wie soll ich weitermachen?”. Viele Menschen wissen gar nicht mehr wie realistische Ziele und realistische Motivationsstrategien überhaupt aussehen! Heute möchte ich mit dir teilen warum ich ein großer Fan von langweiliger Motivation bin.
Es ist ein Marathon, kein Sprint!
Wenn es dein Ziel ist gelassener mit deinem Körper umzugehen, dann sollte der Weg dahin bereits etwas von dieser Gelassenheit enthalten. Es macht keinen Sinn, verbissen an Gelassenheit und inneren Frieden heran zu gehen! Darum sind kleine Schritte und Teilziele so extrem wichtig. In jedem Discovery Call, so heißen Erstgespräche bei mir, frage ich scherzhaft “Wann wissen wir, dass du mich nicht mehr brauchst?” Das lädt dich ein dir den Zustand, wo du am Ende hin willst, bereits jetzt vorzustellen. Wir zäumen quasi das Pferd von hinten auf und gehen dann zurück.
Gib mir benchmarks, Baby!
Was heißt “benchmark” eigentlich? Das ist ein Faktor für Erfolg. Mittels benchmarks kannst du nicht nur messen wann du etwas “erfolgreich” abgeschlossen hast, sondern auch wie erfolgreich du bist. “Aber wie soll das bei intuitivem Essen und Selbstakzeptanz gehen, Dot?” Das ist eine höchst individuelle Sache und für jede Person ein bisschen anders. Manche legen Wert auf Mode und wollen zur Fatshionista, also zum rundum glücklichen Plus Size Hobbymodel werden (gleichnahmiger Buchtipp HIER) Andere wiederum möchten eine gesunde und entspannte Beziehung zum Essen aufbauen in der Essen nicht als Ausdrucksmittel für jede Emotion benutzt wird. Hey, ich versteh dich da voll! Mir ging es auch jahrelang so. Meistens ist es so, dass ich bei Coachings merke, dass meine Klient_innen weniger häufig kommen wollen, allgemein entspannter sind, bessere Grenzen ziehen können und anfangen positiv über sich reden. Ich kann sie dann mit einem guten gefühl entlassen und freue mich mit ihnen über ihre tollen Fortschritte. Das sind aber nur einige Beispiele! Wie es bei DIR aussieht, ist wirklich ganz individuell. Denn intuitives Essen, Health at Every Size und radikale Bodypositivity müssen in deinen Alltag passen.
…und täglich grüßt die Motivation
Gute Teilziele und gute Motivation sind etwas, was du täglich machst. Mal mehr und mal weniger. Manchmal mit vielen Pausen und manchmal mit weniger. Aber es fällt dir nicht sehr schwer und du musst dich nicht mit großer Anstrengung überwinden. Es ist Teil deines Alltags und passt zu dir wie dein Lieblingsoutfit. Gute Motivation ist FLEXIBEL. Wenn sich etwas ändert, passt sie sich deinem Leben an (das gilt übrigens auch für die benchmarks). Nichts ist in Stein gemeißelt! So bleibst du langfristig dabei und baust noch genug Zeit für Spaß mit-ein. Das klingt zugegeben total langweilig. Aber diese Langeweile und Unaufgeregtheit ist es, was dich letztendlich dazu bringt bei der Stange zu bleiben und dein Ziel auch wirklich zu erreichen. Mit kleinen Belohnungen und Teilerfolgen auf dem Weg selbstverständlich. Gute Motivation fühlt sich unterstützend und fordernd gleichzeitig an. Aber du bist nicht ÜBERfordert! Es darf sich ab und zu etwas unbequem anfühlen, aber du weißt jederzeit, dass du es schaffen wirst und freust dich dank der klaren Zielsetzung (siehe Imaginations-Beispiel oben) wohin die Reise geht. So bringst du etwas von der ersehnten Leichtigkeit in deinen Alltag und lebst dein bestes, fettes Leben. Hier und Jetzt!
Ich freue mich dich auf deinem individuellen Weg zu realistischeren Zielen und guter Motivation begleiten zu dürfen.
Mit fetten Grüßen,
Deine Dot