Warum es sich lohnt bei Hunger genauer hinzuschauen
“Mama, ich habe Hunger! ” Ist es nicht verblüffend, wie sehr Kinder in Verbindung zu ihren Hunger- und Sättigungssignalen stehen? Sie schämen sich nicht, dass sie beim Spielen schon wieder Hunger haben und fragen ganz selbstbewusst und selbstbestimmt nach mehr Essen, dann wenn sie es brauchen.
Bevor ich Intuitives Essen entdeckte, war Hunger für mich immer nur etwas Körperliches.
Warum verlernen wir das so schnell? Warum warten wir immer bis zum letzten Moment, wenn unser Magen laut knurrt, um unseren Hunger zu stillen?
Allein unser Gehirn braucht etwa 20% unserer täglichen Nahrungszufuhr, um richtig zu arbeiten
Bitte mach dir keine Vorwürfe! Ich habe das auch viele Jahre so gehandhabt. Bevor ich Intuitives Essen entdeckte, war Hunger für mich immer nur etwas Körperliches. Magenknurren oder das berühmte Loch im Bauch Gefühl, leichter Schwindel und Schwächegefühl, das war für mich Hunger. Alles andere war nur Appetit. Und Appetit das war falsch! Essen gab es erst bei “richtigem Hunger”. Erst im Laufe meiner Reise zum Intuitiven Essen ab 2013 und meiner Ausbildung zur zertifizierten Beraterin für Intuitives Essen habe ich gelernt, zwischen körperlichem Hunger und geistigem Hunger zu unterscheiden und beide gleichermaßen zu respektieren. Allein unser Gehirn braucht etwa 20% unserer täglichen Nahrungszufuhr, um richtig zu arbeiten (Quelle HIER). Diese Zahl gilt übrigens nur für den “Ruhemodus”. Bei besonderer geistiger Anstrengung – z. B. Lernen, Stress, Hektik im Alltag usw. – brauchen wir dann entsprechend mehr.
Oft unterdrücken wir aber unsere natürlichen Impulse, weil wir glauben, “noch nicht hungrig genug” zu sein.
Eigentlich sollten wir in der Lage sein, unseren Hunger zu spüren und dementsprechend zu handeln. Oft unterdrücken wir aber unsere natürlichen Impulse, weil wir glauben, “noch nicht hungrig genug” zu sein. Oder wir erlauben uns nicht nochmal etwas zu essen, weil wir dich gerade gegessen haben und unmöglich wieder hungrig sein können. Na, kommt dir das bekannt vor?
Ich stand mal an genau dem gleichen Punkt und fragte mich ständig: “Aber was gehört jetzt eigentlich alles zu Hunger?”
Bereits ein merkbarer Abfall in der Konzentration ist ein Zeichen von Hunger
Es gibt neben physischen Anzeichen für Hunger nämlich auch psychische, die du nicht ignorieren solltest. Bereits ein merkbarer Abfall in der Konzentration ist ein Zeichen dafür, dass dein Gehirn mehr Nahrung braucht. Eigentlich total logisch, oder? Wenn du dich also dabei erwischst, wie du denselben Satz mehrmals liest, weißt du, dass es Zeit ist, etwas zu essen. Ob es ein Snack sein soll oder eine ganze Mahlzeit, merkst du dann meistens ziemlich schnell.
Wir können nicht effizient und konzentriert arbeiten, wenn unser Gehirn verzweifelt nach Nahrung schreit.
Was sind andere Anzeichen für Hunger, die nicht körperlich sind?
- Merklicher Konzentrationsabfall
- Vermehrte Gedanken an Essen, Kochen, Einkaufen usw.
- Plötzliche Unruhe und Ungeduld
- Aggression bzw hangry sein
Wir kennen sicherlich alle die Werbung für einen bekannten Schokoriegel mit Erdnüssen. “Du bist nicht du, wenn du hungrig bist.” Und das stimmt. Wir können nicht effizient und konzentriert arbeiten, wenn unser Gehirn verzweifelt nach Nahrung schreit.
Das Fertiggericht ist genauso wertvoll wie der Apfelschnitz. Weil sie dir Energie liefern wenn du sie brauchst und nicht erst wenn dein Magen knurrt
Wenn du also – wie ich früher – zu den Hobby-Astronom*innen gehörst, die nur beim Entdecken eines schwarzen Lochs in der Körpermitte zum Kühlschrank wandeln, dann wäre es mal eine gute Idee mehr Snacks im Haus oder der Büroschublade zu haben. Ich persönlich bin ein großer Fan von Müsliriegeln, aber z. B. Nüsse, geschnittenes Obst und Gemüse, Kekse, Joghurt, Suppe im Glas oder Tüte, kleine Fertiggerichte die schnell gehen, Reste von gestern, das gute alte Pausenbrot oder was auch immer du gerne isst, tun es genauso gut. Das Beste daran: Wenn du intuitiv isst, dann sind alle diese Möglichkeiten gleichwertig. Das heißt, dass das Fertiggericht genauso wertvoll ist wie der Apfelschnitz. Denn sie liefern dir Energie wenn du sie brauchst und nicht erst wenn die Uhr eine gewisse Uhrzeit anzeigt. Und wenn du deine Snacks nicht brauchst, dann kannst du sie immer noch später essen.
Zwischenmahlzeiten helfen dir leistungsfähig zu bleiben
Zwischenmahlzeiten sind nicht schlecht. Im Gegenteil! Sie helfen dir, deinen Blutzuckerspiegel tagsüber einigermaßen konstant zu halten und so leistungsfähiger zu bleiben.
Einige Largies haben mich gefragt: “Aber Dot, was ist mit ADHS? Ich vergesse oft zu essen, wenn ich im Hyperfokus bin.” Das ist eine sehr gute Frage und die Antwort bietet genug Material für mindestens einen weiteren Blogartikel.
Stay tuned und Fette Grüße,
Dein*e Dot